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Die Büste der Nofretete

Und was wird aus Nofretete ?

Die Ägypter haben auf ihren Wunsch nach einer Ausleihe bis heute keine Antwort erhalten ...

Eine faire politische Lösung: Nofretete geht auf Reisen ...

"Als wir uns 2004 entschieden haben, im Rahmen eines EU-Projekts eine Kampagne mit dem Titel "Nofretete geht auf Reisen" zu machen, ging es uns vorrangig darum, die festgefahrenen Fronten in dem Streitfall aufzubrechen und eine breite öffentliche Debatte darüber zu führen, wie eine faire politische Lösung für diesen Konflikt aussehen könnte. Das Motto der Kampagne wurde bewusst ergebnisoffen gewählt. Zugleich macht es deutlich, was aus unserer Sicht heute konsensfähig sein müsste, nämlich, dass die Büste reisen kann, auch nach Ägypten. Damals konnten wir nicht ahnen, dass die Ägypter nach Jahrzehnten, in denen sie vergeblich auf die Rückgabe der Büste gedrängt hatten, 2006 erneut ein Zugeständnis machen würden und erstmals nur um eine Ausleihe bitten.

Die Stellungnahmen, die die Stiftung Preußischer Kulturbesitz dazu abgegeben haben hat, zeigen, dass die Museumsvertreter ausschließlich ihren Besitzstand verteidigen und nachweislich entweder unfähig oder nicht gewillt sind, die längst überfällige politische Debatte über beiderseits akzeptable Lösungen voranzubringen (...)"

Textauszug aus: IKA - Zeitschrift für Internationalen KulturAustausch, Ausgabe 67/68 (April 2007),  S. 7.

Zukunftsmusik: Kulturelle Zusammenarbeit

"Wenn Nofretete erstmals nach Ägypten reisen würde und man sich danach darüber verständigen könnte, sie abwechseln in Kairo, Berlin und vielleicht auch anderen Orten zu zeigen, hätte das sicherlich Signalwirkung für die weitere kulturelle Zusammenarbeit. Darauf ließe sich aufbauen, um tatsächlich gleichberechtigte Beziehungen zu pflegen, wie das für einen demokratischen Rechtsstaat, der sich auch gern als Kulturnation präsentiert, angemessen wäre.

Ob die Bundesregierung - vermutlich gegen den massiven Widerstand der Stiftung Preußischer Kulturbesitz - dieses Signal tatsächlich setzt, wird maßgeblich davon abhängen, ob es gelingt, prominente Unterstützer zu finden, die sich für eine Ausleihe einsetzen. Ausschlaggebend wird es auch sein, ob sich relevante Teile der Öffentlichkeit in die Debatte einmischen und die Medien das Thema aufgreifen. Mit der Kampagne "Nofretete geht auf Reisen" bietet die CulturCooperation dafür eine geeignete Plattform.

Am Ende unseres Gesprächs sagte der Ägypter Karam Khella: "Der Ball liegt bei euch".

Wir freuen uns auf eine rege Beteiligung an der Kampagne."

 

Textauszug aus: Anja Kuhr: Editorial. In: IKA - Zeitschrift für Internationalen KulturAustausch. Ausgabe 67/68 (April 2007), S. 7.