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Der Fernhandel

Vier Säulen

Diese neu entdeckte bronzezeitliche Hochkultur steht heute in einer Reihe mit den gleichzeitigen Hochkulturen Mesopotamiens, Ägyptens, Irans (Elam, Kerman) und des Industales (Harappakultur). Ihre ökonomische Basis beruhte auf vier Säulen: einer hochentwickelten Bewässerungslandwirtschaft, einem spezialisierten Handwerk, besonders auf den Gebieten der Steinverarbeitung, der Metallurgie und des Bergbaus, einem immensen Rohstoffrepertoire und einem weitreichenden Fernhandelsnetz, das Baktrien über die spätere Seidenstraße mit China, über Belutschistan mit dem Industal und über Seistan und Südostiran mit Mesopotamien verband.

Wichtige Rohstoffe

Die wichtigsten Rohstoffe, über die Baktrien verfügte, waren Kupfer, Silber, Gold und Lapislazuli, zahlreiche weitere Halbedelsteine und Edelsteine, sowie hochwertige Hölzer. Alle diese Rohstoffe wurden nach Vorderasien, ja teilweise bis Ägypten gehandelt. Dies betrifft besonders den Lapislazuli, war doch Afghanistan seit dem beginnenden 3. Jt. v. Chr. der einzige und ausschließliche Lapislazuli-Lieferant für den gesamten Alten Orient, und diese Lieferungen von Lapislazuli schufen ein dauerndes Band zwischen den verschiedenen Hochkulturen des alten Orients. Vermutlich lief auch der Zinnhandel aus dem Ferghanagebiet über Baktrien bis nach Iran und Vorderasien. Die Rohstofflieferungen und damit die Kontakte nach Iran und Vorderasien dauerten auch noch an, als die bronzezeitliche urbane murghabo-baktrische Hochkultur in der Margiana gegen 1800/1700 v. Chr. aus verschiedenen Gründen zusammenbrach.

 

© Dr. Sylvia Winkelmann Halle 25. 2. 2007