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Jüdisches Museum Berlin

I. Aktuelle Sonderausstellungen

 

»typisch! Klischees von Juden und Anderen« ist eine Ausstellung über das schablonenhafte Sehen, Erkennen und Zuordnen von Bildern und Ideen. Stereotype und Klischees sind fester Bestandteil unserer Wahrnehmung, die unser Verständnis von uns selbst und vom »Anderen«, unsere Zugehörigkeit zu einer Gruppe oder Nation in Abgrenzung von anderen Gruppen und Nationen formen. Typisierungen und Klassifizierungen sind aus der populären Kultur nicht wegzudenken, wo sie uns mit dem Mittel der Vereinfachung dabei helfen, unsere Angst vor dem Unbekannten und Fremden zu bewältigen, jedoch auch das Material für rassistische Ideologien liefern.

Stationen der Wanderausstellung:

Jüdisches Museum Berlin - 20. März 2008 bis 03. August 2008
Spertus Institut Chicago: 26. September 2008 bis 18. Januar 2009
Jüdisches Museum Wien: 7. Februar bis 21. Juni 2009

Wiener Spazierstock, Wien nach 1900 © Jüdisches Museum Wien, Foto: David M. Peters
Wiener Spazierstock, Wien nach 1900 © Jüdisches Museum Wien, Foto: David M. Peters
 

Die Ausstellung widmet sich dem Leben und Schaffen des Hamburger Reeders Arnold Bernstein, dessen Nachlass dem Jüdischen Museum im vergangenen Jahr gestiftet wurde.

1888 in Breslau geboren, verließ Arnold Bernstein die Stadt nach dem Zusammenbruch der Firma seines Vaters und ging nach Hamburg. 1919 gründete er seine erste Reederei. Einfallsreichtum und Geschäftssinn zeichneten den innovativen Unternehmer aus, dessen »Arnold Bernstein Linie« schnell zu einem der führenden privaten Schifffahrtsunternehmen in Deutschland avancierte. Er revolutionierte den Autotransport zwischen den USA und Europa, indem er die Fahrzeuge ohne die damals üblichen Holzkisten preiswert transportierte. Als Ende der Zwanziger Jahre die Depression die Gewinne der »Schwimmenden Garagen« schmelzen ließ, baute Arnold Bernstein seine Frachtschiffe in Passagierschiffe um. Statt der üblichen drei Klassen gab es in seinen Schiffen nur eine Touristenklasse. In nur wenigen Jahren besaß er drei florierende Passagierlinien, die zwischen Europa und den USA sowie Palästina fuhren.

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Wo: Libeskind-Bau, Rafael Roth Learning Center, UG
Eintritt: mit dem Ticket der Dauerausstellung (5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro)

Porträt Arnold Bernstein, Hamburg 1920er Jahre © Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Ronald Barnes
Porträt Arnold Bernstein, Hamburg 1920er Jahre © Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Ronald Barnes

 

Im Zentrum der Ausstellung steht die Auseinandersetzung des Malers, Zeichners und Installationskünstlers Pavel Schmidt mit dem Schriftsteller Franz Kafka. In seinem aus 49 farbigen Zeichnungen bestehenden Zyklus beschäftigt sich Pavel Schmidt mit Originalfragmenten aus Kafkas Nachlass.
Er nähert sich dem rätselhaften Werk Kafkas auf sehr persönliche Weise - die bisweilen provokanten Zeichnungen eröffnen assoziative Bildwelten, denen in der Ausstellung unveröffentlichte Texte von Franz Kafka zugeordnet sind.

Begleitend zur Ausstellung gibt es eine Edition: »Pavel Schmidt: f.k.«, Stroemfeld Verlag, Frankfurt am Main, 2006. 118 Seiten mit 49 farbigen Abbildungen.
ISBN-Nr: 3-87877-969-0.

Wo: Libeskind-Bau EG, Eric F. Ross Gallery
Eintritt: mit dem Museumsticket der Dauerausstellung (5 Euro, erm. 2,50 Euro)

K. (Schloß), 2003-2005 © Pavel Schmidt
K. (Schloß), 2003-2005 © Pavel Schmidt

II. Dauerausstellung

Zwei Jahrtausende deutsch-jüdische Geschichte - erzählt in vierzehn Abschnitten

Das Museum präsentiert eine Dauerausstellung, die den Besuchern eine Entdeckungsreise durch die deutsch-jüdische Geschichte und Kultur von den frühesten Zeugnissen über das Mittelalter bis in die Gegenwart bietet.

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III. Sonderausstellungen

Sonderausstellung 2007

Selbstporträt, Gouache auf Karton, 1940 Selbstporträt, Gouache auf Karton, 1940
Selbstporträt, Gouache auf Karton, 1940 Selbstporträt, Gouache auf Karton, 1940

 

Während einer Lebenskrise malt die 23jährige Charlotte Salomon die Geschichte ihres Lebens: 1917 in Berlin geboren, emigrierte sie 1939 zu ihren Großeltern nach Südfrankreich. Als die Großmutter Selbstmord beging, erfuhr Charlotte Salomon auch vom Freitod ihrer Mutter. Um einem Nervenzusammenbruch zu entgehen, setzte sie sich malend mit der eigenen Geschichte auseinander. Innerhalb weniger Monate entstanden über 1300 Gouachen. Dabei verwandte sie filmische und comicartige Elemente und fügte Musiktitel als Begleitmelodien hinzu. Charlotte Salomon wurde 1943 verhaftet, über Drancy nach Auschwitz deportiert und ermordet.

Im Atelier an der Kunsthochschule, aus »Leben? oder Theater?«, Blatt 4351 © Charlotte Salomon Foundation
Im Atelier an der Kunsthochschule, aus »Leben? oder Theater?«, Blatt 4351 © Charlotte Salomon Foundation
Die Wanderausstellung zeigt 277 Blätter aus der Bilderfolge. In Berlin, dem Schauplatz von »Leben? oder Theater?«, wird sie mit Fotos und Originaldokumenten aus Berliner Archiven und Privatsammlungen und dem Joods Historisch Museum (Amsterdam) erweitert.

Charlotte Salomon in Villefranche, 1939

Charlotte Salomon in Villefranche, 1939 © Charlotte Salomon Foundation
Charlotte Salomon in Villefranche, 1939 © Charlotte Salomon Foundation

»Leben? oder Theater?« wird ergänzt durch ein zeitgenössisches Kunstwerk. Die belgische Künstlerin Chantal Akerman setzt das Jugendtagebuch ihrer Großmutter, die in Auschwitz ermordet wurde, ins Zentrum ihrer Installation »Neben seinen Schnürsenkeln in einem leeren Kühlschrank laufen« (2004).

Ausstellungsansicht »Charlotte Salomon – Leben? oder Theater?«. Installation von Chantal Akerman »Neben seinen Schnürsenkeln in einem leeren Kühlschrank laufen« © Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jens Ziehe
Ausstellungsansicht »Charlotte Salomon – Leben? oder Theater?«. Installation von Chantal Akerman »Neben seinen Schnürsenkeln in einem leeren Kühlschrank laufen« © Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jens Ziehe

Für weiterführende Informationen über die Ausstellung lesen Sie bitte Charlotte Salomon »Leben? oder Theater?« (Download als PDF, 95 KB) von Margret Kampmeyer, Museums-Journal, Juli 2007.

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Museumsgeschichte

Die Idee zur Neugründung eines Berliner Jüdischen Museums wurde 1971 deutlich formuliert, als die Jüdische Gemeinde zu Berlin den 300. Jahrestag ihrer Gründung feierte und im Berlin Museum die Ausstellung »Leistung und Schicksal« gezeigt wurde. Es kam der Wunsch auf, an das 1933 - kurz vor Hitlers Machtübernahme - eröffnete Jüdische Museum in der Oranienburger Straße anzuknüpfen. Es war 1938 von der Gestapo geschlossen und seine Bestände konfisziert worden.

1975 wurde die »Gesellschaft für ein Jüdisches Museum in Berlin e.V.« als Förderverein gegründet, der auch viele ins Ausland emigrierte Berliner Juden angehörten. 1978 zeigte das Berlin Museum zum ersten Mal die Neuerwerbungen für das künftige Jüdische Museum. 1983 folgte die große Ausstellung über Synagogen in Berlin. Von 1986 bis 1998 wurden im Martin-Gropius-Bau weitere Ausstellungen präsentiert: über den Maler Jakob Steinhardt, die Architektur der Heinz Galinski-Schule von Zvi Hecker, die Installation »Klagelied« von Joachim Bandau, die Entwürfe für ein Mahnmal auf dem Judenplatz in Wien, das Exil in Shanghai (1938-1947) und schließlich drei Kunst-Installationen als Beitrag zur Ausstellung »Deutschlandbilder«.

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Besucherinformation

Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin
Info: (030) 259 93 300
Fax: (030) 259 93 409
info@jmberlin.de
fuehrungen@jmberlin.de

Öffnungszeiten

Montag: 10-22 Uhr
Dienstag-Sonntag: 10-20 Uhr
Letzter Einlass für Besucher ist dienstags bis sonntags 19 Uhr, montags 21 Uhr.

Schließtage

13. und 14. September 2007 (Rosch ha-Schana)
22. September 2007 (Jom Kippur)
25. September 2007 geschlossen ab 15 Uhr
17. November 2007
24. Dezember (Heiligabend)
31. Dezember 2007, geschlossen ab 20 Uhr

Eintrittspreise

 

Quelle: Jüdisches Museum Berlin