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Die Kunstgeschichte Afghanistans VII
Die Fürstentümer
7. und 8. Jahrhundert
In dieser Periode wurde Afghanistan von
    zahlreichen Fürsten, deren Anzahl in den islamischen Quellen
    mit zehn angegeben wird, regiert. Obwohl der größte Teil des
    Landes offiziell unter sassanidischer Herrschaft war, scheinen
    diese Fürstentümer weitgehende Autonomie besessen zu haben. Ein
    deutlicher Beweis dafür ist die Weiterexistenz verschiedener
    Glaubensrichtungen, die im Gegensatz zu dem zoroastrischen
    Fanatismus der Sassaniden stehen, der Andersgläubigen
    grundsätzlich feindlich gegenübertrat. Diese Fürsten trugen den
    Titel "Schahi" beziehungsweise "Khuwada". Die bekanntesten, von
    denen wir durch archäologische Befunde aus der neuesten Zeit
    mehr Kenntnis besitzen als früher durch literarische Quellen,
    sind die "Türkschahi" und die "Hinduschahi", die den größten
    Teil der südlichen Region des Hindukusch beherrschten. Hier
    existierte neben dem Buddhismus, die hinduistische Religion.
    Die wichtigsten Fundstätten lagen in Begram, Kabul, Laghman,
    Gardez und Ghazni. Das typische Merkmal dieser Epoche sind
    Bildhauereien aus weißem Marmor, die verschiedene Gottheiten
    darstellen und die Tradition indischer Kunst außerhalb Indiens
    verdeutlichen (Abb. 23).
Zu den Bauten dieser Zeit gehören auch die teils noch
    bestehenden Mauern, die das Tal von Kabul umgeben und im 8.
    Jahrhundert zur Verteidigung der Stadt gegen die arabischen
    Eindringlinge gebaut wurden (Abb. 24).
Quelle: G. Djelani Davary, ibid., S. 57-58


