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Museumsgeschichte

Die Idee zur Neugründung ...

Außenansicht Jüdisches Museum Berlin, Libeskind-Bau © Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jens Ziehe
Außenansicht Jüdisches Museum Berlin, Libeskind-Bau © Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jens Ziehe

 

Die Idee zur Neugründung eines Berliner Jüdischen Museums wurde 1971 deutlich formuliert, als die Jüdische Gemeinde zu Berlin den 300. Jahrestag ihrer Gründung feierte und im Berlin Museum die Ausstellung »Leistung und Schicksal« gezeigt wurde. Es kam der Wunsch auf, an das 1933 - kurz vor Hitlers Machtübernahme - eröffnete Jüdische Museum in der Oranienburger Straße anzuknüpfen. Es war 1938 von der Gestapo geschlossen und seine Bestände konfisziert worden.

1975 wurde die »Gesellschaft für ein Jüdisches Museum in Berlin e.V.« als Förderverein gegründet, der auch viele ins Ausland emigrierte Berliner Juden angehörten. 1978 zeigte das Berlin Museum zum ersten Mal die Neuerwerbungen für das künftige Jüdische Museum. 1983 folgte die große Ausstellung über Synagogen in Berlin. Von 1986 bis 1998 wurden im Martin-Gropius-Bau weitere Ausstellungen präsentiert: über den Maler Jakob Steinhardt, die Architektur der Heinz Galinski-Schule von Zvi Hecker, die Installation »Klagelied« von Joachim Bandau, die Entwürfe für ein Mahnmal auf dem Judenplatz in Wien, das Exil in Shanghai (1938-1947) und schließlich drei Kunst-Installationen als Beitrag zur Ausstellung »Deutschlandbilder«.

Der Grundstein für den Neubau ...

Um zusätzliche Ausstellungsflächen gerade auch für die Jüdische Abteilung des Berlin Museums zu schaffen, wurde 1988 ein Architektenwettbewerb für einen Erweiterungsbau des Berlin Museums ausgeschrieben. Der amerikanische Architekt Daniel Libeskind gewann diesen im Juni 1989 unter 165 Teilnehmern. Der Grundstein für den Neubau wurde im November 1992 gelegt, das Richtfest im Mai 1995 gefeiert. 1998 wurde der Libeskind-Bau fertiggestellt und die Büros bezogen. Während der Bauphase wurde heftig und kontrovers über die Verwendung des Neubaus und den Status der Jüdischen Abteilung diskutiert. So forderte der 1994 zum Direktor berufene Amnon Barzel mehr Eigenständigkeit für die Abteilung Jüdisches Museum im Stadtmuseum.

Unter der Leitung des ehemaligen US-Finanzministers W. Michael Blumenthal, der im Dezember 1997 auf Einladung des Landes Berlin Direktor wurde, erhielt das Jüdische Museum Berlin zum 1. Januar 1999 einen autonomen Status als Stiftung des öffentlichen Rechts.

Der Libeskind-Bau wurde in der Langen Nacht der Museen im Januar 1999 erstmals für Besucher geöffnet und entwickelte sich schnell zum Publikumsmagneten. In den folgenden zwei Jahren besuchten fast 350.000 Menschen den noch leeren Bau.

Zwei Jahrtausende Deutsch-Jüdische Geschichte

Zum 1. September 2001 wurde das Museum vom Land Berlin in die Verantwortung des Bundes überführt. Am 9. September 2001 fand die feierliche Eröffnung des Museums mit seiner Ausstellung zu Zwei Jahrtausenden Deutsch-Jüdischer Geschichte statt, in Anwesenheit des Bundespräsidenten, des Bundeskanzlers und weiterer 850 prominenter Gäste aus dem In- und Ausland.

Das Jüdische Museum Berlin erlebte mit insgesamt drei Millionen Besuchern bis Ende 2005 einen starken Publikumsandrang und ist damit eines der meistbesuchten Museen Deutschlands. Mit seinen Führungen, Wechselausstellungen und einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm aus wissenschaftlichen Symposien, Konzerten, Lesungen, Workshops für Kinder und Jugendliche und vielem mehr, hat sich das Jüdische Museum Berlin als lebendiges Zentrum für deutsch-jüdische Geschichte und Kultur etabliert.

 

Quelle: Jüdisches Museum Berlin