museo-on

Direkt springen zu:
Sprache: Deutsch | Englisch
Banner_Indien b
Hauptnavigation:

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

Am 15. November 1946 gründete der Rundfunk im amerikanischen Sektor Berlins (RIAS) das heutige Deutsche Symphonie-Orchester Berlin. Der Sender, den die amerikanische Gewährsmacht neun Monate zuvor ins Leben rief, hatte dringenden Bedarf an Musik­produktionen; Archive, auf die man hätte zurückgreifen können, existierten nicht. Die Arbeit begann mit einem kleinen Stamm fester Mitglieder, der nach Bedarf durch Aushilfen erweitert wurde. Nach und nach wurden mehr Musiker fest angestellt. »Im Sommer 1947«, resümierte Hans Heinz Stuckenschmidt, »war die neue Mannschaft fest verschmolzen. Der damalige Leiter der RIAS-Musikabteilung, Walter Sieber, konnte am 7. September 1947 mit einer Reihe von Konzerten und musikdramatischen Veranstaltungen beginnen.«

Die Entwicklung des Orchesters entschied sich durch die Berufung des 34-jährigen Ferenc Fricsay zum ersten Chefdirigenten. Fricsay formte das Orchester zu einem Klangkörper von höchster Qualität und unverkennbarer Eigenart. Er nutzte die Chance, die in der Entwicklung neuer Medien und Kommunikationsinstrumente lagen. Ein Rundfunkorchester bot dafür die besten Voraussetzungen. Er arbeitete am Profil des Orchesters in seinen öffentlichen Auftritten - in Berlin, in Gastspielen in Deutschland und Europa. Die Geschichte bescherte dem Orchester zwei Namensänderungen: Ab 1956 beteiligte sich der neu gegründete Sender Freies Berlin an der Trägerschaft des Orchesters. Es wurde daher in Radio-Symphonie-Orchester umbenannt. 1993 nahm das Orchester seinen heuti­gen Namen an, um Verwechslungen in der Kulturszene des vereinten Berlin zu vermeiden. Die Gründung der Rundfunk-Orchester und -Chöre GmbH Berlin (roc berlin) stand bevor, in ihr wurden die Rundfunkensembles aus dem West- und Ostteil der Stadt unter einem organisatorischen Dach zusammengefasst. Zu ihr gehörte neben dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin auch das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin.

60 Jahre jung

In den sechzig Jahren seines Bestehens haben sich die Arbeitsschwerpunkte für das Orchester nachhaltig verschoben. Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin ist heute ein Konzertorchester mit fester Basis in Berlin und mit weltweiter Ausstrahlung durch Tourneen, durch internationale Kooperationen und durch Tonträgerproduktionen. Sein Ansehen in Berlin und in der Arena des globalisierten Musiklebens gründet in seiner Klangkultur, die sich in einer vielfältigen Stilsicherheit bewährt. Es gründet sich auf die kreative Art der Programm­gestaltung, auf das Engagement für und Kompetenz in der Gegenwartsmusik, auf das vitale Musizieren des Orchesters.

Die Geschichte als Rundfunkorchester drückt sich äußerlich in der Trägerschaft aus; diese gemeinschaftlich von öffentlicher Hand und öffentlich-rechtlichem Rundfunk verantwortet wird. Sie wirkt inhaltlich weiter in Konzert- und Aufnahmeprojekten mit dem größten Gesellschafter, dem Deutschlandradio, in der Mitwirkung beim Festival ›Ultraschall‹, das Deutschlandradio Kultur und der Rundfunk Berlin-Brandenburg gemeinsam ausrichten, in Auslandsauftritten mit der Deutschen Welle als Kooperationspartner und in den regelmäßigen Konzertübertragungen durch die beiden Sender, die als Gesellschafter Verantwortung für das DSO übernommen haben.