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Abbas-al-Kurdi

Abbas-al-Kurdi, Südirak © Carabinieri T.P.C. Italia
Abbas-al-Kurdi, Südirak © Carabinieri T.P.C. Italia

Erstellung von Kurzinventaren in Krisengebieten

Die italienischen Carabinieri verfügen über eine Einheit, die speziell den Schutz der Kulturgüter im Inland sicherstellt. Im Rahmen einer internationalen Kulturgüterschutz- Konferenz zum Thema «Haager Abkommen und Schutz von Kulturgut im bewaffneten Konflikt» vom 3.-5. März 2005 in Buenos Aires (Argentinien) stellte Kommandant Brigadegeneral Dr. Ugo Zottin die Arbeiten der Carabinieri anlässlich verschiedener Konflikte in Europa und im Irak vor. Italien stellte bei diesen Konflikten im Rahmen friedensfördernder Massnahmen Carabinieri als Fachleute zum Schutz von Kulturgütern zur Verfügung. Dies war etwa zwischen Oktober 2002 und Mai 2003 im Kosovo der Fall, wo in Form von Informationen, Bild- und Filmmaterial zu Stätten von historischem Interesse Grundlagen für ein Kurzinventar zusammengetragen wurden.

Der letzte grosse Einsatz betraf den Irak. Nach den Plünderungen und Zerstörungen im Nationalmuseum in Bagdad sowie nach Raubgrabungen bei archäologischen Fundstellen galt es zwischen Juli 2003 und Januar 2005 möglichst rasch und in Zusammenarbeit mit den lokalen Verantwortlichen die gefährdeten Stätten zu inventarisieren. So wurde eine Datenbank zu 321 archäologischen Fundstellen aufgebaut. Durch illegale Ausfuhr gefährdete archäologische Objekte mussten erfasst und dokumentiert werden; gleichzeitig wurde das örtliche Personal geschult. Im Weiteren wurde der Schutz der Grabungsstätten organisiert. In der fraglichen Periode wurden beispielsweise 48 Personen festgenommen, die es auf den Raub von Kulturgütern abgesehen hatten. (Zit.: Zottin, Ugo: Inventario PBC dei Carabinieri, in: KGS-PBC-PCP Forum 6/2005 S. 70)

 

Fortsetzung: Medinah  ...

 

© Ulrike-Christiane Lintz, 01.03.2007