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Franz Kafka: Nachgelassene Schriften und Fragmente I

Einzelblatt - September 1909

 

Kleine Seele

springst im Tanze

legst in warme Luft den Kopf

hebst die Füße aus glänzendem Grase

das der Wind in zarte Bewegung treibt

 

(Auszug aus de Einzelblatt "Kleine Seele springst im Tanze ..." (September 1909), in: Franz Kafka: Nachgelassene Schriften und Fragmente I, Hrsg. von Malcolm Pasley, Frankfurt am Main, November 2002, S. 181)

Konvolut "Vom jüdischen Theater" (September/Oktober 1917)

Isaak Löwy

Vom jüdischen Theater

Mit Ziffern und mit Statistiken werde ich mich im Folgenden nicht abgeben; die überlasse ich den Geschichtsschreibern des jüdischen Theaters. Meine Absicht ist ganz einfach: einige Blätter Erinnerungen an das jüdische Theater mit seinen Dramen, seinen Schauspielern, seinem Publikum, sowie ich das alles in mehr als zehn Jahren gesehen, gelernt und mitgemacht habe, hier vorzulegen oder anders gesagt, den Vorhang zu heben und die Wunde zu zeigen. Nur nach Erkenntnis der Krankheit läßt sich ein Heilmittel finden und möglicherweise das wahre jüdische Theater schaffen.

Für meine frommen chassidischen Eltern in Warschau war natürlich das Theater "trefe", nicht anders als "chaser". Nur zu Purim gab es ein Theater, denn dann klebte Vetter Chaskel einen großen schwarzen Bart auf sein kleines blondes Bärtchen, zog den Kaftan verkehrt an und spielte einen lustigen Handelsjüden - meine kleinen Kinderaugen haben sich von ihm nicht wenden können. Von allen Vettern war er mir der liebste, sein Beispiel ließ mir keine Ruhe und, kaum acht Jahre alt, habe ich schon im Cheder wie Vetter Chaskel gespielt. War der Rebbe fort, dann war im Cheder regelmäßig Theater, ich war Direktor, Regisseur, kurz alles, auch die Prügel, die ich dann vom Rebbe bekam, waren die größten.

(...)

(Auszug aus dem Konvolut "Vom jüdischen Theater" (September/Oktober 1917), in: Franz Kafka: Nachgelassene Schriften und Fragmente I, Hrsg. von Malcolm Pasley, Frankfurt am Main, November 2002, S 430-431)

Franz Kafka: Nachgelassene Schriften und Fragmente I. Apparatband

Erläuterung zu den Wasserzeichen

Sämtliche Blätter mit Wasserzeichen bestehen aus derselben Papiersorte, die sich nur in den Heften eines bestimmten Typs fndet, nämlich den Heften mit rötlich-braunem Wachstuchdeckel, wie sie in KBod A I, 10, A I, 11, A I, 16, A I, 17 vorliegen. Diese Papiersorte ist durch ein Wasserzeichenmuster gekennzeichnet, das aus vierblättrigen Kleeblättern gebildet wird. Die Kleeblätter sind dabei in gleichseitigen Dreiecken, diese wieder in geradlinigen, parallelen Reihen angeordnet, und zwar derart, daß bei allen Dreiecken einer bestimmten Reihe je zwei Eckpunkte (im folgenden Basispunkte genannt) auf derselben Geraden liegen. Die Seitenlänge der Dreiecke beträgt 7,4 cm, der Abstand zwischen zwei Dreiecken derselben Reihe (jeweils zwischen entsprechenden Punkten gemessen) 19,3 cm, der Abstand zwischen den Reihen (wieder zwischen entsprechenden Punkten gemessen) ca. 34, 0 cm.

(...)

Auszug aus: Erläuterung zu den Wasserzeichen, in: Franz Kafka: Nachgelassene Schriften und Fragmente I. Apparatband, Hrsg. von Malcolm Pasley, Frankfurt am Main, November 2002,S. 32-33)

 

S. Fischer Verlage

Leseprobe
Franz Kafka: Nachgelassene Schriften und Fragmente I, Hrsg. von Malcolm Pasley, Frankfurt am Main, November 2002 (pdf 555 KB)
Franz Kafka: Nachgelassene Schriften und Fragmente I, Hrsg. von Malcolm Pasley, Frankfurt am Main, November 2002 (pdf 555 KB)
Leseprobe
Franz Kafka: Nachgelassene Schriften und Fragmente I. Apparatband, Hrsg. von Malcolm Pasley, Frankfurt am Main, November 2002 (pdf 737 KB)
Franz Kafka: Nachgelassene Schriften und Fragmente I. Apparatband, Hrsg. von Malcolm Pasley, Frankfurt am Main, November 2002 (pdf 737 KB)